Wer kennt sie nicht „die grauen und die blauen Tage“? Die grauen Tage, damit meine ich die Tage, an denen wir uns nicht gut fühlen, wenig reden oder uns am liebsten verkriechen wollen. Die blauen Tage, das sind die, an denen wir uns gut fühlen, alles läuft und wir rundum zufrieden sind. Wir erwarten gern, dass unser Leben aus vielen blauen Tagen besteht, hell ist und positive Ereignisse den Tag versüßen. Dass das Leben anders ist, weiß jeder von uns. Leben pulsiert zwischen gegensätzlichen Polen wie, Angst und Hoffnung, Freude und Ärger, Sehnsucht und Enttäuschung. Ein niemals endendes Wechselspiel der Gefühle.
Viele Menschen sind mit der Vorstellung aufgewachsen, dass Verletzlichkeit gleichzeitig Schwäche bedeutet. Um jedoch authentisch zu sein, um Zugehörigkeit, Freude, Vertrauen, Liebe zu erfahren, ist es sinnvoll, die „Ritterrüstung“ (die sogenannte Coolness) abzulegen und einfach zeigen, wer wir wirklich sind. Das heißt ebenfalls unsere Ängste, Sorgen und Nöte, sowie unsere Träume preiszugeben. Dies tun die Wenigsten, begründet in der Tatsache, es könnte gegen Sie verwendet werden, die Persönlichkeit angegriffen und das Innerste verletzt werden. Zu mir sagte vor Jahren einmal Jemand „mit Verlaub Frau Siewert, cool sind sie nicht“ Damals musste ich schlucken, heute schmunzele ich darüber, denn es stimmt. Ich war nie cool und werde wohl auch nie cool sein. Ich bin lieber offen und empathisch. Genau das brauche ich in meinem Beruf, den ich mit Hingabe jeden Tag aufs Neue praktiziere. Ich freue mich, wenn ein Klient oder eine Klientin nach der Hypnose mit einem Lächeln -weil sein Problem gelöst ist – meine Praxis verlässt. Wir streben einerseits nach Perfektion und andererseits fühlen wir uns oft nicht gut genug und wollen in bestimmten Situationen am liebsten vor Schuld und Scham im Erdboden versinken. Teilen wir jedoch unsere Geschichte, unser Problem mit Jemandem und öffnen uns, dann besteht die Möglichkeit Empathie zu bekommen. Zeige ich mich verletzlich und mein Gegenüber signalisiert dafür Verständnis, so kann ich mich weiter öffnen und vertrauen. Scham ist ein schlechter Begleiter, er wirkt zerstörerisch und hemmt jegliche persönliche Entwicklung. Schuldgefühle können uns voranbringen, es beim nächsten Mal anders zu machen. Das ist ein Anreiz etwas zu ändern.
„Vergleich ist der Dieb der Freude“ (Roosevelt)
Oft und gern vergleichen wir uns mit anderen, unser Alltag ist geprägt von Perfektionismus und ständigem Vergleichen, leider kann sich kaum jemand davon frei machen. Gleichzeitig zerstört es unsere Kreativität, unser Wohlbefinden unsere Selbstannahme unser Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Wenn wir diesen Perfektionismus mit einer Ritterrüstung vergleichen würden, so wären es tonnenschwere Lasten, die Körper und Seele trägt. Leider schützen sie kaum, noch bringen sie Vorteile. Es kostet so unglaublich viel Kraft und Energie.
Wenn jemand in sich ruht und sich in „seiner Haut“ wohl fühlt, so kann er sich selbst annehmen und wertschätzen. Es fällt ihm viel leichter sich selbst zu verzeihen, die kleinen als auch die großen Fehler des Lebens als Entwicklungsschritte zu betrachten und optimistisch in die Zukunft zu schauen.
Wir können nicht bei uns selbst zu Hause sein, wenn wir nicht unseren Körper und unseren Geist annehmen, um wieder Freude und Leichtigkeit zu empfinden. Ein wenig mehr Gelassenheit uns selbst gegenüber, nährt unser Selbstvertrauen, stärkt es und bringt mehr Ruhe und Zufriedenheit in den Alltag. Aus dieser Ruhe und Gelassenheit heraus kann sich spontan der Blickwinkel verändern und neue Kompromisse für schwierige Situationen gefunden werden.
Leicht ist dieser Weg nicht, aber er macht frei!
Nutzen Sie die Kraft der Hypnose, für mehr Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstannahme.