Leben im authentischen Selbst, wie können wir diesen Zustand erreichen?
„Löse dich von der Anhaftung, die dir vorgaukelt, du müsstest irgendein Bild der Vollkommenheit entsprechen, um glücklich zu sein“, schrieb einmal ein bekannter Buchautor.
Was er damit aussagen wollte, ist ganz einfach zu erklären. Allzu oft erlauben wir anderen Menschen Einfluss auf unsere Befindlichkeit auszuüben und gehen so eine Abhängigkeit ein, über Wertschätzung und Bestätigung, welche über unser eigenes Wohlbefinden entscheidet.
Wenn wir bereit sind, uns bedingungslos so anzunehmen, wie wir sind, ist die Basis für eine Veränderung, welche auch immer, geschaffen. Wir sind unsere größten Kritiker, lösen wir uns von der Selbstbewertung, der Selbstbestrafung, so ist der erste Schritt in die eigene Freiheit getan. Wir haben die Wahl und die Entscheidungsfreiheit, dies zu tun, darin liegt unsere Macht. Jeder hat das Recht, Grenzen zu setzen, seinen eigenen Weg zu gehen und dies ist, ohne eine Leistung zu vollbringen, möglich. Für ein persönliches Wachstum ist es bedeutsam, für die eigenen Interessen und Ideale einzutreten. Natürlich beinhaltet dies auch, die Rechte des Anderen zu respektieren.
Freude, Glück, positive Gefühle nach außen zu bringen, fällt uns leicht, doch wie sieht es mit den negativen, belastenden Gefühlen aus? Wir haben gelernt, diese zu unterdrücken, da sie nicht so „gesellschaftsfähig“ sind. Problematisch wird es dann, wenn diese auf Dauer unterdrückt werden, denn diese „arbeiten“ im Unterbewusstsein weiter und können so an Macht gewinnen und langfristig die physische und psychische Gesundheit schädigen.
Angestaute Wut ist eine Energie, die kraftvoll und zerstörerisch sein kann und durch ein Ventil nach außen gebracht werden will. Wut tut weh und bewahrt uns davor, uns mit dem Gefühl, dem Schmerz auseinander zu setzen. Solange wir nicht die Ursache erforschen, warum uns dieses Verhalten oder diese Situation so wütend macht, wird es immer wieder Momente geben, in denen unsere Wut nahrhaften Boden findet. Hinter dieser Wut steckt oft ein Gefühl, welches vielleicht aus der frühen Kindheit stammt und durch ein bestimmtes Verhalten Anderer einfach immer wieder „an getriggert“wird. Vielleicht eine alte Verletzung, Ablehnung, Demütigung, ein verlassenes Gefühl? Das Erlebnis in der Kindheit können wir nicht ändern, das Verhalten als Erwachsener schon. Die Wut annehmen und herausfinden welches Gefühl dahinter steckt. Und dann lassen wir nicht mehr zu, dass Andere auf unseren Gefühlen rumtrampeln.
Der Dalai Lama sagte einmal „Lass das Verhalten Anderer nicht deinen inneren Frieden stören“.
Empathie, Geduld und Vergeben heißt nicht, alles hinzunehmen, was andere uns zufügen. In letzter Konsequenz ist jeder für sich selbst verantwortlich und kann einen klaren Standpunkt einnehmen, seine Opferrolle verlassen und sich selbst und Andere mit Achtung begegnen.
Im nächsten Monat folgt ein weiterer Blog zu diesem Thema.